Sieben Frauen
und drei Kinder in einem Haus am Meer. Der Kühlschrank ist gross. Das Chaos in
der Küche könnte grösser sein. Sofern wir richtig kochen würden. Aber das tun
wir nicht. Keine von uns gehört der Kategorie italienische Mamma an. Jede verfolgt weiterhin ihre ganz
individuellen Essgewohnheiten. Da wird eine Woche lang Joghurt mit Akazienhonig
gegessen, andere gehen wie immer zum Takeaway, die Kinder werden mit frisch
gekochter Pasta versorgt und ich habe in einem Laden leckere italienische
Bio-Gemüsesäfte entdeckt.
Nach einer
Woche hat die Sommer-WG am Meer andere Formen angenommen. Ein paar sind
abgereist, die Joghurt-Diät wurde erfolgreich beendet, die Gemüsesäfte sind alle
durchgetestet. Was nun?
Mittlerweile
hat aber zum Glück ein mit Hingabe kochender italienischer Mann die Küche in
Beschlag genommen. Matteo heisst er. Er hat sich mit unzähligen Kistchen und
Tütchen voller Früchte, Gemüse und Fisch hier einquartiert. Er kocht, wir
putzen die Küche. Gemüse und Früchte stammen vom eigenen Garten, der Fisch
selbstverständlich vom Fischhändler seines Vertrauens. Matteo kocht schnell,
konzentriert und überzeugend. Keine Kapriolen. Dafür authentische, italienische
Küche. Gewürzt wird mit Salz, Pfeffer, Olivenöl und Zitrone. Exotische Gewürze
wie Kurkuma werden sparsam und nur zum Unterstreichen eingesetzt. Am Tisch
lehnt er sich genüsslich zurück. Wartet, bis alle geschöpft haben, lächelt
zufrieden in die Runde. Beobachtet uns und sein Werk. Ich glaube fast, damit
hat er schon gegessen. Das ist es, was ihn glücklich und satt macht. Grazie
Matteo!