Eine Warteschleife, auf Englisch holding, ist ein Flugmanöver in der
Luftfahrt, um ein Flugzeug über einem festgelegten Punkt, dem holding fix, auf weitere Freigaben
warten zu lassen. Gründe für das Fliegen einer Warteschleife sind zu hohes
Verkehrsaufkommen, blockierte Landebahnen (anderes Flugzeug bei Start/Landung,
Schneeräumung) oder schlechte Wetterverhältnisse. Eine Warteschleife besteht
aus zwei Halbkreisen und zwischenzeitlichem Geradeausflug. Werden in einer
Warteschleife mehrere Flugzeuge übereinander gehalten, so spricht man auch von
einem holding stack.
So lautet in leicht gekürzter Form der
Eintrag in Wikipedia zum Begriff Warteschleife.
Nachgeschaut habe ich ihn, weil ich mich seit mehreren Monaten in einem Zustand
befinde, den man noch am ehesten mit diesem Begriff umschreiben kann.
Auf Englisch gefällt mir das Wort ganz gut:
holding. Die Steigerung davon, holding stack, gefällt mir weniger gut. Zuerst
das Wort holding, das man weich und
leise, mit einem langgedehnten, sonoren o
und einer zarten Andeutung von u
aussprechen kann. Mutet schon fast sinnlich an ... holding ... Zwei Halbkreise und ein zwischenzeitlicher, ruhiger
Geradeausflug.
Ein Ziel vor Augen, die Erfüllung und
Vollendung von Absichten, Wünschen, Projekten und Visionen sind in mehr als nur
greifbarer Nähe. Und dann wieder doch nicht. Warten. Warten weil äussere
Umstände (s. oben) das Landen verhindern.
Holding kann man ertragen, holding
schenkt einem immer mal wieder eine Rast zum Überlegen und Ausruhen. Lässt sogar
neue Ideen vor dem inneren Auge entstehen. Holding
ist absehbar. Holding stack ist es nicht.
Stack blockiert, begrenzt, hemmt,
staut. Dazu braucht man das Wort nicht mal laut auszusprechen.
Ich mag keine anderen Flugzeuge über mir
und auch nicht unter mir. Ich will gleiten und ab und zu will ich landen und
leben. Schlafen kann ich, wenn ich tot bin. Nicht von mir, aber trotzdem guter
Spruch.
Und nun habe ich es beschlossen und ein
paar Privatstunden zur Auffrischung dazu schon gebucht. Ich gehe wieder zum
Tango. Gleiten, bewegen und ab und zu landen, das Leben leben. Mich lebendig
fühlen.
Und ihr so mit euren Leben da draussen?
Alles smooth as silk oder holding stack?
Würde mich wirklich interessieren.
Dieser Eintrag hat nicht viel mit der
Beschreibung meines Blogs im Lead zu tun, dafür umso mehr mit dem Titel und
insofern mit meinem wirklichen Leben. Egal, ob Seconda oder nicht: my crazy heart is truly crazy.