Das
definitive Resultat, in einem Café in Zürich per iPhone abgefragt, hat mir
Tränen der Wut und der Enttäuschung in die Augen getrieben. Die Schweiz hat
heute wieder einmal ein Zeichen der Fremdenfeindlichkeit nach Europa ausgesandt.
Natürlich ist das Thema für mich persönlich emotional geladen. Und ein
Volksentscheid ist ein Volksentscheid, das muss man akzeptieren und wird nun
auf allen Kanälen und in allen Interviews wie ein Mantra runtergebetet.
Trotzdem. Das Wahlresultat hätte anders aussehen können.
Ich
empfinde Wut und ich bin enttäuscht. Von allen, die wieder einmal nicht abstimmen
waren und sich nun heute oder spätestens morgen früh beim Zeitung lesen verwundert
die Augen reiben. Nicht abstimmen gehen, sich nicht um die eigenen Rechte
kümmern, so etwas passiert nur in einem reichen Land. Ist doch egal, man hat ja
in seinem eigenen beschaulichen Mikrokosmos alles, was man braucht. Und die in Bern
machen sowieso was sie wollen. Ja, aber dann über die Parteien, egal ob links
oder rechts, am Stammtisch, in der Bar und an der Party zünftig herziehen. Hallo?
Ich
empfinde Wut und ich bin enttäuscht. Von vielen Secondas und Secondos, die wie ich
hier in der Schweiz geboren wurden und sich immer noch nicht die Mühe gemacht
haben, bei der Wohngemeinde die Einbürgerungspapiere zu bestellen. Ihr Lieben,
das heutige JA wird euch früher oder später schmerzlich treffen. Denn das
heutige JA bedeutet auch, dass Schweizerinnen und Schweizer künftig bei der
Arbeitsvergabe bevorzugt werden. Da nützt es euch nichts, hier zur Schule
gegangen zu sein und die beste Ausbildung genossen zu haben. Ohne Schweizer
Pass, nix mehr gute Stelle. So einfach wird das jetzt in Zukunft gehandhabt werden. Nicht
gewusst? Sich bis jetzt nicht interessiert? Dumm gelaufen.
Bewegt
euch endlich, bürgert euch ein, nehmt das Wahlrecht wahr. Bestimmt in dem Land,
in dem ihr euer Leben verbringt mit! Wären alle Secondas und Secondos eingebürgert,
und auch alle anderen, die schon seit Jahrzehnten hier leben und arbeiten, dann
hätte das heutige Wahlresultat bestimmt anders ausgesehen. Sofern diese dann alle an
die Urnen gegangen wären. Davon bin ich überzeugt. Es fehlten ja bloss 19'500 Stimmen
...
Wieso
das Foto mit den Kartoffeln? Nun ja, wenn alle Masseneingewanderten in Massen wieder
auswandern würden, hätten wir kein ÖV-Problem mehr, die Wohnungsmieten würden
sinken und die zubetonierten Grünflächen könnten von der Hälfte der Schweizer
Bevölkerung, die heute JA gesagt hat, wieder begrünt und zum Beispiel mit
Kartoffeln bepflanzt werden. Für einen noch grösser werdenden Röstigraben.
PS:
Alle nicht eingebürgerten Secondas und Secondos dürften natürlich nicht
auswandern, sie müssten zur Strafe beim Kartoffeln pflanzen mithelfen.
PPS:
Natürlich bin ich polemisch. Natürlich regt es mich auf. Ich bin eine
hitzköpfige Italienerin mit Schweizer Pass und mit politischem Bewusstsein.
Darauf bin ich - ganz Italienerin - stolz.