Mittwoch, 1. Mai 2013

Heimat ist ...


... die Yogamatte, ein gesungenes Mantra, der bestimmte Geruch eines Treppenhauses, ein Teller Pasta, ein Topf Basilikum an der Sonne, der grüne Rhein, nasse Kastanienbäume und ein Sonntagnachmittag in der Küche einer lieben Freundin in Basel.

Wir bereiteten ihr Geburtstagsfest vor. Wir schnipselten und richteten an, schoben Gläser, Besteck, Servietten und Teller von A nach B. Wir sprachen nicht viel, wir arbeiteten. Ein eingespieltes Team. Was war denn das Besondere an diesem Nachmittag?
Es war das altvertraute Licht, das durch das Küchenfenster fiel, der lange Holztisch, die grosse Uhr an der Wand. Und es war auch die kleine, freudige Bemerkung über die italienische Espressokanne, die ich ihr vor über 25 Jahren geschenkt hatte und die immer noch in Betrieb ist. Da und dort hallten Sätze durchs Haus. Nichts war wirklich spektakulär und doch war alles ganz speziell und anders als sonst. Später trafen nach und nach die Gäste ein und es gab altbekannte Gesichter, die mich alle noch kannten. Auch das war Heimat.

Das Verhältnis zu meiner Geburtsstadt war und ist seit meinem Wegzug sehr ambivalent und unterschiedlich durchzogen. Es zog und zieht mich immer mal wieder hin, dann aber genauso schnell wieder weg. Ich denke nicht mehr darüber nach. Ich lasse es einfach auf mich wirken. Das was gerade ist. Und das ist spannend.

Und was ist für euch Heimat?