Montag, 12. August 2013

Eine Mango reift nicht über Nacht



Ich liebe diese asiatischen Sprüche. Tönt doch besser als: Eine Birne reift nicht über Nacht, oder? Alles braucht seine Zeit. Auch to be in the present moment. Es geht schon ein bisschen besser. Dazu beigetragen, haben simples Liegen und aufs blaue Meer starren. Ganz langsam auf dem Sandstrand auf und ab gehen. Nach schönen Muscheln Ausschau halten – wie ein Kind. Ein weiteres, entspanntes Gespräch mit Gottfried und seinem Hang. Viele Yogastunden. Viele Meditationen. Ein paar traditionelle Thai Massagen, in denen man sich 90 Minuten lang nur auf das Rauschen der Palmblätter, das Zwitschern der Vögel und den eigenen Atem konzentriert. Man legt sich hin, schliesst die Augen und begleitet in Gedanken die Hände, die mit geübten Bewegungen den Körper strecken, beugen, drücken und ziehen. Man spürt die Druckpunkte mal mehr, mal weniger stark. Einige befinden sich knapp vor der Schmerzgrenze und dann ist es von Vorteil, wenn man bei der Sache ist und in den Punkt hinein atmet, um die Verhärtung gemeinsam zu lösen.
Der tropische Regen hilft auch. Wie gerade vorhin. Er kündigt sich mit starkem Wind an und irgendwann beginnt es dann endlich zu regnen. Schwere, dicke Regentropfen fallen auf Bäume, Blätter und Blumen. Es prasselt und trommelt herab, ganz laut tönt das. Was ich am meisten liebe, ist die Stimmung danach. Die Luft ist feucht, schwer und warm. Die Vegetation dampft. Es duftet nach frischer Erde, nach Holz und dort wo ich gerade bin auch nach süssem Jasmin. Diese Düfte, diese Stimmung in sich aufsaugen, langsam und bewusst. Es ist gut, wenn ab und zu alles ganz langsam geschieht und geschehen darf. Wie eine Mango ... oder von mir aus auch eine Birne.